Marco Adamczewski

Persönliche Daten:
Name: Marco Adamczewski
Alter: 41
Position: Guard

Stationen:
1994-1995 / Jugend BTB
1995-1999 / Jugend OTB
1999-2005 / Oldenburger TB und Doppellizenz EWE Baskets Oldenburg (2000-2004)
2005-2006 / Febro Eagles Magdeburg
2006-2009 / Oldenburger TB (Junior Baskets)
2011-2012 / VfL Rastede
2013-2014 / TuS Petersfehn
seit 2022 / TV Huntlosen

Nur Insidern dürfte bekannt sein, dass Marco seine Karriere nicht beim OTB begann. Im relativ späten Alter von 13 Jahren zog es ihn nämlich aus Ehrgeiz zum Bürgerfelder TB.

„Vorher habe ich sehr viele andere Sportarten gemacht und mich überall ein bisschen ausprobiert. Zum Basketball kam ich dann durch zwei Schulfreunde, die jeweils beim BTB und OTB gespielt haben. Beim Streetball hatte ich immer das Nachsehen und wollte deshalb im Verein besser werden – der Ehrgeiz war schon damals vorhanden. Schlussendlich entschied ich mich dann für den BTB und begann dort meine Laufbahn.“

Nach gerade einmal drei Monaten ging es für Marco direkt weiter in das Teilzeitinternat der Spielgemeinschaft Oldenburg/Westerstede.

„Eigentlich war dieser Schritt überhaupt nicht geplant, denn ich hatte ja gerade erst mit Basketball angefangen. Meine Kumpels wollten aber unbedingt zu dem Tryout gehen und hatten sich intensiv darauf vorbereitet. Die SG Oldenburg/Westerstede war damals sehr angesagt und das Förderprogramm für junge Basketballer in der Region. Entsprechend wusste ich eigentlich nicht, was ich da zu suchen hatte, bin aber mitgegangen. Meine Vermutungen haben sich bestätigt, denn ich war spielerisch einfach noch nicht so weit und andere Jungs waren auf einem viel höheren Level. Den Trainern ging es aber nicht nur um den „Ist-Zustand“, sondern auch um das Alter und wie lange man schon Basketball spielte. Bei mir haben sie dann offensichtlich Talent gesehen, da ich erst seit drei Monaten im Verein war und haben mir einen Platz im Internat angeboten. Von da an spielte ich weiterhin beim BTB und zusätzlich drei Mal pro Woche nachmittags bei der Spielgemeinschaft inklusive Hausaufgabenbetreuung etc.“

Nach der ersten Jugendsaison beim BTB folgte für Marco der Wechsel zum OTB.

„Das Förderprogramm war ja ein Zusammenschluss des OTB (damals 2. Liga) und der TSG Westerstede (damals Regionalliga). Es war also klar, dass der OTB mich dann zusätzlich in seinem eigenen Jugendprogramm sehen wollte. Dem Ruf bin ich gefolgt, da die Jugendmannschaften dort wirklich viel besser waren und auch wesentlich intensiver gefördert wurden. Spätestens ab dem Moment war Basketball auch kein Hobby mehr, sondern wesentlicher Bestandteil in meinem Leben.“

Marco durchlief vier Jahre lang die Jugend und fasste währenddessen auch schon im Herrenbereich des OTB Fuß (leider lassen sich darüber keine Statistiken mehr finden).

„Das Niveau beim OTB war dann schlagartig noch mal auf einem ganz anderen Level. Wir hatten wirklich richtig gute Jungs dabei, die später auch 2. und 3. Bundesliga gespielt haben. Entsprechend erfolgreich waren wir und wurden in der B-Jugend Niedersachsenmeister. Das war schon eine tolle und spannende Zeit. Ab der A-Jugend habe ich parallel auch im Herrenbereich gespielt. Zuerst in der Bezirksoberliga und später auch Oberliga, wo ich sportlich einer der Leistungsträger war. Deshalb hat mir der OTB nach Beendigung der Jugendzeit einen Platz im Kader der zweiten Mannschaft angeboten, die in der 2. Regionalliga gespielt hat.“

Der steile Aufstieg von Marco setzte sich auch im Herrenbereich fort.

„In meinem ersten Herrenjahr sind wir dann tatsächlich direkt in die 1. Regionalliga (damals 3. Liga) aufgestiegen. Zeitgleich schaffte die erste Herrenmannschaft des Oldenburger TB den Aufstieg in die Bundesliga und wurde kurze Zeit später in EWE Baskets Oldenburg umbenannt. Offensichtlich hatten die Verantwortlichen mich im Blick und haben mir im Alter von 19 Jahren eine Doppellizenz angeboten. Fortan war ich als Leistungsträger der zweiten Mannschaft in der 3. Liga eingeplant und durfte zudem in der Bundesliga mit trainieren und bei den Spielen auf der Bank sitzen.“

Marco etabliert sich als Spitzenspieler in der 3. Liga (1. Regionalliga) und wird 2003/2004 mit 19 Punkten pro Spiel einer der Topscorer der Liga.

„Heute muss ich so ehrlich sein und sagen, dass das Niveau der Bundesliga einfach zu hoch für mich war. Der Sprung vom Topspieler in der Regionalliga, hin zur Bundesliga, war schon noch extrem groß. Dennoch habe ich über die Jahre enorm wertvolle Erfahrungen machen dürfen und wahnsinnig tolle Momente erlebt. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist dabei der dritte Platz beim Finalwochenende um den deutschen Pokal in Berlin 2002 – solche Dinge vergisst man einfach nicht. Durch die Zeit im Profiteam habe ich trotzdem enorm profitiert und wurde dann zum Topscorer der Regionalliga.“

Nachdem die Doppellizenz ausgelaufen war, entschied sich Marco zum Wechsel nach Magdeburg

„Durch meine Leistungen in der Regionalliga hatte ich mir einen Namen gemacht und diverse Angebote aus der 2. Bundesliga (z.B. Rhöndorf) und Regionalliga (z.B. Osnabrück) auf dem Tisch . Ich hätte auch weiterhin beim OTB bleiben können, hatte aber das Gefühl, dass es Zeit wird für einen Tapetenwechsel. Trotz Angebote diverser Vereine aus der 2. Bundesliga habe ich mich dann für den Wechsel nach Magdeburg in die Regionalliga entschieden. Die „Febro Eagles“ hatten ein spannendes Konzept und hohe Ambitionen. Zusätzlich wollte ich nicht mehr alles auf die sportliche Karte setzen und parallel meinen Berufsweg formen. Einer der Sponsoren gab mir die Möglichkeit, beide Seiten ideal miteinander verbinden zu können und so war die Entscheidung gefallen.“

Nach einem enttäuschenden Jahr ging es zurück nach Oldenburg

„Leider ist die Saison in Magdeburg dann nicht wie erhofft verlaufen. Als Team haben wir den klar angestrebten Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst und auch persönlich habe ich mich nicht zu 100% wohl gefühlt. Entsprechend konnte ich nicht an meine vorherigen Leistungen anknüpfen und zusammen mit den Febro Eagles haben wir uns darauf geeinigt, den gemeinsamen Weg nicht fortzusetzen. Für mich stand danach schnell fest, dass ich wieder in Richtung Heimat möchte. Rasta Vechta hat sich dann sehr um mich bemüht – zu der Zeit ein super spannendes Projekt mit hohen Zielen. Am Ende habe ich mich aber für eine Rückkehr zum Oldenburger TB entschieden. Dort hieß das Team inzwischen „Junior Baskets Oldenburg“. Das Farmteam der EWE Baskets sollte Jugendspielern die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Dem zur Seite stehen sollten als Leistungsträger drei bis vier erfahrene Spieler und die Rolle habe ich gerne angenommen. Zusätzlich konnte ich mich auf den Abschluss meines Studiums konzentrieren, was mit einem Engagement in Vechta nicht so einfach möglich gewesen wäre.“

Nach seiner Rückkehr war Marco für den OTB zwei Jahre lang der erhoffte Leistungsträger und fand zu alter Form zurück – bis er sich in der Saisonvorbereitung 2008 das Kreuzband riss.

Man kann wirklich sagen, dass es exakt so lief, wie sich beide Seiten das alles vorgestellt hatten. Bis zum Spiel gegen die Bremen Roosters in der Vorbereitung zur Saison 2008/2009. Ein Tag und eine Situation, die ich in meinem Leben nie vergessen werde und heute noch genau vor Augen habe. Ich will im Fastbreak zum Korb ziehen, bekomme einen Stoß in die Seite und will mich mit dem rechten Bein abfangen. Sofort in dem Moment spüre ich schon die Schmerzen und weiß, dass es eine ernsthafte Verletzung ist. Am Ende ist es ein Kreuzbandriss und Meniskusschaden. Nach der Operation brauche ich dann die komplette Saison um wieder auf die Beine zu kommen und fit zu werden.“

Die Verletzung führt für Marco im Alter von 29 Jahren zum vorzeitigen Karriereende.

„Ich habe nach der Verletzung hart und lange für mein Comeback in der Saison 2009/2010 geschuftet und leider schnell feststellen müssen, dass es nicht mehr so war wie vorher. Das Gefühl im Knie war einfach nicht gut und auch der Kopf war aus Angst vor einer neuen Verletzung nicht mehr wirklich befreit. Ich habe die Saison dann noch durchgezogen und die Schuhe danach an den Nagel gehängt. Es war einfach klar, dass das auf dem Niveau keinen Sinn mehr macht und dann muss man sich damit auch abfinden können. Der Basketball hat mir viel gegeben und ich bin sehr dankbar für alles. Für mich war dann die Zeit gekommen mich auf meine berufliche Laufbahn zu konzentrieren.“

Kleine Comebacks in Rastede und Petersfehn (jeweils Bezirksoberliga).

„Aufgrund persönlicher Verbindungen habe ich 2011 und 2013 kurzfristig noch mal die Basketballschuhe entstaubt und bei den Mannschaften ausgeholfen. Es hat Spaß gemacht, war aber nicht von Dauer (insgesamt 8 Spiele). Dafür war ich beruflich und familiär mittlerweile einfach zu ausgelastet und hatte gar nicht die Zeit für regelmäßige Trainings und Spiele. Ich habe mich privat über die Jahre aber immer fit gehalten. Gerade mit Crossfit habe ich seit 2014 eine neue Leidenschaft entdeckt und gebe sogar selbst Kurse als Trainer.“

9 Jahre komplett ohne Basketball und nun die Fire Eagles Huntlosen?

„Meine Frau hat mich ebenfalls komisch angeguckt und ehrlich gesagt hatte ich sehr lange auch überhaupt keine Intention wieder Basketball zu spielen. Im Sommer 2021 kam der Gedanke zum ersten Mal wieder auf, aber um den Schritt in die Halle zu machen musste wirklich alles passen. Einer der wichtigsten Faktoren war der Zeitaufwand und in Huntlosen kann ich theoretisch zur Halle laufen. Zusätzlich wollte ich keine Verpflichtung eingehen, immer beim Training oder den Spielen sein zu müssen, denn das kann ich einfach nicht gewährleisten. Zu guter Letzt geht es beim Basketball auch immer um Spaß und die Chemie unter den Mitspielern muss passen. Nach meinem ersten Training und Kennenlernen war für mich sofort klar, dass ich ein Teil der Fire Eagles sein möchte, sofern meine Zeit dies zulässt. Die Stimmung untereinander ist super, das Training macht Spaß und das Drumherum sucht in unteren Spielklassen wirklich seinesgleichen.“

Die beiden Trainer Siemers und Möller sind begeistert von Marco:

„Marco ist echt ein super Typ und auch auf sportlicher Ebene total bodenständig. Andere Spieler hätten uns bei der Vita vielleicht ausgelacht wenn wir angefragt hätten. Marco ist das komplette Gegenteil – super bescheiden und passt hervorragend in die Mannschaft. Wir freuen uns einfach, dass er mit dabei ist, sofern seine Zeit es zulässt. Sportlich ist es auch nach der langen Pause Wahnsinn, welche Qualität er noch hat. Da bekommt man mal einen Eindruck, wie gut die Spieler im Profibereich wirklich sind. Sobald die Schuhe geschnürt sind und der Ball in der Hand liegt, klappt ein Schalter um und er wird zum Tierdas ist schon faszinierend.

Die Fire Eagles freuen sich und wünschen viel Erfolg!