Fire Eagles nun alleiniger Tabellenführer
Die Basketballer des TV Huntlosen reiten auf einer Erfolgswelle, die vor der Saison kaum einer für möglich gehalten hätte. Durch den 60:71 Auswärtssieg beim SSV Wilhelmshaven sind die Fire Eagles nun die einzig ungeschlagene Mannschaft der Regionsklasse Oldenburg/Ostfriesland.
Zu Beginn des Spiels kamen die Huntloser erneut schwer in die Partie und lagen nach knapp fünf Minuten mit 10-3 zurück. Ein stockender Start, der mittlerweile Tradition hat:
„Wir sind einfach größtenteils alt und der Motor braucht ein bisschen Zeit um warm zu werden, so Spielertrainer Manuel Möller mit einem Augenzwinkern. Nein, natürlich haben wir unseren Gameplan im Kopf und geben vor dem Spiel Anweisungen, wie wir was machen wollen. Die Realität auf dem Feld sieht dann aber oft noch mal ein Stück weit anders aus und wir brauchen immer eine gewisse Zeit, bis wir uns final auf den Gegner einstellen.“
Der Gameplan war in diesem Fall jedoch klar, denn der SSV erzielte vor der Partie 82 Punkte im Schnitt. Es galt erneut knallharte Defense auszupacken und den Gegner maximal zu nerven. Ein Vorhaben, das im Verlaufe des Spiels immer besser gelang. Anstatt 82 Punkte, konnten die Wilhelmshavener nur noch 60 erzielen und auch individuell blieben die Scorer weit unter ihrem Saisonschnitt.
Name / Schnitt vorher / Punkte im Spiel
Ebeling / 22,5 / 14
Karg / 17 / 13
Agibalow / 14 / 8
Warnken / 15,2 / 3
Mode Manguele / 7,5 / 15
Bäck / 7 / 0
Gesamt / 83,2 / 53
„Es war das Ziel, dass die gewohnten Scorer den Ball gar nicht erst in die Hand bekommen und/oder dann super eng verteidigt werden. Ich kann meinen Jungs in der Hinsicht nur ein riesengroßes Lob und höchsten Respekt aussprechen. Wie wir uns dieser Aufgabe ausnahmslos verschrien haben ist schon Extraklasse. Je länger das Spiel ging, desto größer wurden die Auswirkungen, auch konditionell, auf den Gegner. Im letzten Viertel haben wir dann nur noch neun Punkte kassiert und das Spiel komplett gedreht.“
Spieler des Spiels zu benennen ist bei dieser Teamleistung eigentlich nicht fair, aber gewiss hatten die Finke-Brüder offensiv einen riesengroßen Anteil am Erfolg. Rudi Finke, nach langer Verletzungspause endlich wieder halbwegs fit, leitete in der zweiten Halbzeit den Spielaufbau der Huntloser. Der ehemalige Regionalligaspieler hat in dieser Rolle Stärken, die in der Mannschaft kein zweites Mal zu finden sind. Mit all seiner Erfahrung ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen, attackierte immer wieder die richtigen Lücken in der gegnerischen Verteidigung und verteilte den Ball dann hervorragend auf seine Mitspieler ohne selbst den Abschluss zu forcieren. Profiteur dessen war sein Bruder Borchert Finke, eigentlich etatmäßiger Aufbauspieler, der sich dadurch abseits des Balles in Position bringen konnte und vor allem im letzten Viertel dann die 3er regnen ließ. Mit insgesamt 25 Punkten lieferte er eine bärenstarke Leistung ab und führte die Fire Eagles schlussendlich zum souveränen Erfolg.
„Die beiden haben unser Spiel am Ende getragen uns es super gemacht. Dennoch möchte ich auch noch mal explizit alle anderen Spieler hervorheben. Wie Benjamin Bohrer, Lars Oeljeschläger, Paul Plez und Daniel Engels ihre Gegenspieler komplett entnervt haben war grandios. Dabei ist es auch egal ob man am Ende 10, 20 oder 30 Minuten spielt. Jeder Beitrag ist für den Teamerfolg enorm wichtig. Auch ein Efe Alkanat muss erwähnt werden, der angeschlagen mitgefahren ist, im Prinzip gar nicht spielen konnte und trotzdem das ganze Spiel über seine Mitspieler motiviert und von außen wertvolle Coaching-Hinweise gegeben hat.“
Ein weiterer Dank geht an Sören, oftmals Trainingsgast bei den Fire Eagles, der samt Nachwuchs den Weg nach Wilhelmshaven auf sich genommen hat um zu unterstützen. Wenn es so weiter geht müssen die Fire Eagles demnächst vielleicht sogar noch einen Fanbus zu Ausswärtsspielen organiseren 😉
Ganz ohne Sorgenfalten fuhr Spielertrainer Manuel Möller dann aber doch nicht nach Hause. Alexander Siemers, eigentlich enorm wichtiger Bestandteil der Mannschaft mit viel Spielzeit, bekam gestern Abend nur drei Minuten auf dem Feld.
„So schön der Teamerfolg ist, aber die einzelnen Spieler darf man nie aus den Augen verlieren. Ich habe Alex die Entscheidung nach dem Spiel erklärt und es lag einzig und allein an passenden Matchups auf dem Feld. Es werden andere Spiele kommen, wo er wieder seine zahlreichen Minuten sieht und der Mannschaft in gewohnter Art helfen wird. Trotzdem das ganze Spiel über mit voller Leidenschaft zu unterstützen, auch wenn es innerlich wahrscheinlich anders aussieht, zeigt nur seinen tollen Charakter und dass er zu 100% Teamplayer ist. Solche Spieler sind für den Erfolg einer Mannschaft unverzichtbar.“
Weiter geht es für die Fire Eagles am kommenden Samstag mit dem nächsten Topspiel beim BSV Bingum.