Spielertalk – #2 Benjamin Bohrer

Benjamin Bohrer ist seit ziemlich genau einem Jahr ein Fire Eagle. Von Beginn an hat er sich ausgesprochen gut in die Mannschaft eingefügt und auch auf dem Feld direkten Impact. Wir wollen in unserer neuen Serie „Spielertalk“ die Chance auf ein kleines Interview nutzen.

Guten Abend Benny und schön, dass du Lust auf ein nettes Gespräch hast. Zu Beginn wollen wir wissen, wie es dich eigentlich zum Huntloser Basketball verschlagen hat.

Der ehemalige Spieler Jannis Busch ist mein Arbeitskollege und hat immer viel von sich (lacht) und dem Basketball erzählt. Ich wollte mal schauen, was er wirklich so kann und bin mit zum Training gegangen. In der Halle habe ich dann viele bekannte Gesichter mit Wildeshauser Vergangenheit getroffen. Mir hat es direkt so gut gefallen, dass ich recht schnell entschieden habe dabei bleiben zu wollen.

Ursprünglich bist du Fußballer und auch dort noch aktiv. Parallel Basketball bei den Fire Eagles. Zusätzlich trainierst du zu Hause im eigenen Gym. Was bedeutet Sport für dich?

Ich glaube man kann tatsächlich in der Frage schon sehen, was Sport für mich bedeutet. Sport ist einfach an seine Grenzen zu gehen. Selbst Ziele stecken, diese erreichen oder gar übertreffen – geil! Sport ist für mich aber auch ganz viel zwischenmenschliches und Teamsport in der Hinsicht ein riesengroßer Faktor. Zeit mit feinen Menschen verbringen, dabei Spaß haben und im Idealfall noch Siege einholen. Besser geht es nicht!

In die Richtung wollten wir erst später gehen, greifen das Thema aber natürlich direkt auf. Wenn über die Fire Eagles gesprochen wird, dann hört man oft von einer besonderen Atmosphäre, von einem besonders starken Teamgeist. Kannst du das aus deiner Sicht bestätigen und wie wichtig ist dieser Aspekt für den Erfolg einer Mannschaft?

Die Fire Eagles sind tatsächlich in vielerlei Hinsicht Besonders. Zum einen verbindet mich zu einigen Mitspielern eine lange Bekanntschaft oder gar Freundschaft. Bosse Finke kenne ich zum Beispiel seitdem ich sechs Jahre alt bin. Wir haben schon auf dem Schulhof zusammen Fußball und Basketball gespielt. Am Ende ist es wie gesagt immer das Wichtigste Spaß zu haben und auch nach dem Training noch zusammen zu sitzen. Das macht eine gute Gemeinschaft aus.

Sportlich ist es bei uns so, dass jeder einfach seine Rolle erfüllt und persönliche Belange hinten anstellt. Dabei ist es auch egal, ob es sich um defensive oder offensive Aufgaben handelt. Wichtig ist nur, dass jeder seinen Part erfüllt. Ich glaube, dass wir individuell gar nicht die beste Mannschaft der Liga sind. Im Teamsport gewinnt aber nun mal oft das Team, das homogen besetzt ist und die bessere Mannschaft ist. Wir sind Tabellenführer und haben nur zwei Spieler, die im Schnitt zweistellig punkten. In der zweiten Reihe haben wir aber zehn Spieler, die immer ihre Punkte beisteuern und an guten Tagen auch selbst mal 20 machen können. Diese Ausgeglichenheit ist der Schlüssel zum Erfolg. Zusätzlich verfügen wir über ein unfassbar gutes Spektrum an verschiedenen Skills. Wir haben gute Werfer, gute Verteidiger, unter dem Korb fähige Big Man. So decken wir nahezu alles ab und können auf jeden Gegner und fast alle Spielsituationen entsprechend reagieren.

Ich persönlich bin ich vielleicht nicht der größte Scorer, habe aber andere Qualitäten, die der Mannschaft helfen können. Sei es Ehrgeiz oder Engagement beim für viele eher nicht so schönen Teil Defense.

Mittlerweile setzt du aber auch offensiv immer wieder Akzente. Wir haben von Daniel bereits etwas über das „Huntloser Grundgerüst“ in der Offensive erfahren. Wie leicht oder schwer ist es dir gefallen sich darin zurechtzufinden?

Das Huntloser Grundgerüst ist eine ganz feine Sache, weil es je nach Situation allen Spielern ermöglicht Punkte zu erzielen. Wir nehmen im Prinzip in der Offensive immer das, was uns der Gegner gibt. Dabei geht es auch nicht darum, dass Spieler X oder Y jedes Spiel ihre Punkte machen müssen. Der, der frei ist bekommt den Ball und muss ihn nur noch rein machen. Aufgrund dieser Spielidee haben wir so ein ausgeglichenes Scoring und sind unberechenbar. Zusätzlich fühlen sich dadurch alle Spieler maximalst integriert und haben immer das Gefühl aktiver Teil des Teams zu sein.

Wenn man neu in die Mannschaft kommt braucht es natürlich einen Moment um alles zu verstehen und umsetzen zu können. Aus einem Pass entstehen z.B. wieder zig andere Optionen. Das alles in den Kopf zu bekommen funktioniert nur über ständige Wiederholungen im Training. Zusätzlich entwickeln wir die ganze Geschichte aber auch weiter. Im Spiel gibt es immer wieder Situationen, die wir so vielleicht noch nicht gesehen haben. Im nächsten Training wir dafür eine Lösung gesucht und zumeist gefunden.

Im Endeffekt gibt es einen roten Faden, an dem sich jeder orientieren kann. Gerade für Spieler enorm hilfreich, die nie höher Basketball gespielt und viele Grundlagen nicht so intensiv verinnerlicht haben. Der aktuelle Erfolg spricht ja auch für sich…..

Aktuell spielt ihr eine herausragende Saison und seid ungeschlagener Tabellenführer der Regionsklasse. Wenn dir das jemand vor der Saison gesagt hätte, dann…..?

Dann hätte ich es so unterschrieben und genommen (lacht). Nein, das war so natürlich nicht zu erwarten. Die Neuzugänge helfen uns aber wirklich ungemein. Paul Plez bringt mit seinen 23 Jahren ein junges, belebendes Element in die Mannschaft. Philipp Weihs als Duracell-Hase hat noch mal ganz andere Facetten in unser Spiel gebracht. Ein Rudi Finke ist im Prinzip auch als Neuzugang zu bewerten und mit seiner Erfahrung enorm wertvoll. Die Kirsche auf der Sahne ist natürlich Borchert Finke als unser Topscorer. Ich glaube den hätten auch alle anderen Mannschaften gerne im Team.

Wichtig ist aber, dass wir jetzt fokussiert bleiben. Wenn es nach mir geht holen wir noch fünf weitere Siege. Wer alle Spiele gewinnt ist am Ende verdienter Meister. Ich werde alles dafür geben!

Zum Abschluss die Frage aller Fragen. Fußball oder Basketball, was ist geiler?

(lacht) Das ist natürlich eine interessante Frage. Aktuell ist Basketball auf jeden Fall geiler. Was soll ich als Spieler beim ungeschlagenen Tabellenführer sonst auch sagen? Nein, generell sind beides natürlich ganz unterschiedliche Geschichten. Beides hat viele Vorteile und wenige Nachteile. Ich bin aber auch nicht mehr der jüngste Spieler und beim Basketball kann schneller gewechselt werden etc. Die Belastung ist deutlich geringer und mittlerweile vielleicht eher altersentsprechend.

Einen Faktor gibt es aber tatsächlich doch, der klar pro Basketball spricht und das ist die Atmosphäre. Fußball im Amateurbereich ist auf und neben dem Platz teilweise unschön. Solche Dinge gibt es beim Basketball in 99% der Fälle einfach nicht. Im Winter ist der Sport in der Halle zudem ebenfalls angenehmer (lacht).

Benny auch dir einen großen Dank für deine Zeit. Auf weitere erfolgreiche Jahre bei den Fire Eagles